Die Motorradfreunde
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Südtirol 2011

Sepp: Südtirol 2011

2011
Servus miteinander,

über das lange Wochenende waren wir übern Vatertag n bisschen Mopedfahren in den Dolomiten. Für alle daheimgebliebenen hier ein kurzer Bericht. :D

Tour Übersicht:
Pfalzgrafenweiler - Bozen / Leifers - Pfalzgrafenweiler
4 Tage, ca. 1600 km
 

Tourplan

 

Tag 1 (ca. 650 km)

Pfalzgrafenweiler – Lindau – Meran – Stelvio - Bormio - Cles - Bozen - Leifers

Die Route abgesteckt und mit riesbiger Vorfreude bewaffnet, heulten punkt 6 Uhr die Motoren im laufalau-Fahrerlager auf. Noch kurz den Kollege in der Seitenstraße eingesammelt und los gings. Geplant war: Von Pfalzgrafenweiler aus auf die A81, Stockach, Bregenzer Wald, Lech, Reschenpass, Stilfser Joch, Gaviapass, Tonale Pass, Mendelpass, Bozen. Genauer Leifers. Denn da sollte unsere 5-Mann Blockhütte (1 Mann leider ausgefallen) auf uns warten. Im Camping Steiner.
Zugegeben... die 9 Grad waren noch recht frisch, aber zu unserer Freude konnten alle Wetterprognosen eingehalten werden und wir wurden für das fleißige Hoffen mit trockenen Straßen belohnt.
 
 
Also über Horb auf die Autobahn 81 Richtung Singen. Dann das übliche Prozedere: Kurz Tanken, Stockach runter und den Bodensee entlang. Aufgrund unserer frühen Abreise, lief das alles wie Butter.
Diesesmal führte uns unsere Route jedoch nicht durchs Allgäu, sondern über den Bregenzer Wald. In der Nähe von Egg erste Kurven unter die Reifen genommen, wurde unseren Endorphinen erstmal der Blocker zwischen die Beine getreten. Die Streckenkontrolle... wir, schön am Herausbeschleunigen, um die Kurve herum (quasi mit Ankündigung), stand schon die Uniform in schön grellgelb getarnter Warnweste mit der Kelle auf der Fahrbahn und winkte uns heraus. Einwandfrei. Das voll Programm: Fahrzeugkontrolle und Soundcheck. "Die rote Honda könntsa glei rüba nehmen", sagte der eine. Da war uns gleich Angst und Bange. Denn die rote Honda war die "subjektiv" lauteste im Bunde. Nach langem Pallaber und ein paar maligem Ziehen am Gashahn wurde die Honda dann für in Ordnung befunden. Lediglich die E-Nummer wurde verlangt. Puh... Erleichterung machte sich breit. Irgendwie hatte die Polizei selber keine Lust, da das Mikrofon gar nicht angeschlossen war.
Doch zu früh gefreut. Bei unserem Gruppen-ältesten, mit der CBR 1100 XX wurden "abnorme Dängeleien am Rehral (dB-Killer)" ausgemacht und sofort für "an Schaaaaaß" (Scheiss) befunden. Nach Messung und vollen 30 Minuten später, wurde allerdings auch die XX mit 91 dB für legal erkoren. ABFAAAAAAAAAHRT. Mann... unser ganzer Zeitplan war (schier gar) durcheinander :-)
 
 

Also setzten wir unsere Tour offiziell geprüft fort. Eine Quitting für als "legal geprüft" erhielten wir auf Anfrage jedoch nicht ;-)
Weiter gings über Lech, Landeck, Richtung Reschenpass. Mit den Kilometern lockerte auch der Himmel auf, der uns mittlerweile schon sonnige Stunden bescherte. Scharf auf das Stilfser Joch, das im Jahr zuvor auf der Nordseite noch gesperrt war, fuhren wir über den Reschenpass (1.504 Meter). Er verbindet den Südtirol mit dem Tirol und überquert den Alpenhauptkamm. Die Auffahrt aus nördlicher Richtung ist wirklich schön, die Abfahrt eigentlich auch, war jedoch völlig mit Deutschen Autos überlaufen. Kurz vor dem Stilfser Joch, unten im Tal, stärkten wir uns noch mit einem Schnitzel. Dann gings los: 48 Kehren standen uns bevor. Yiiiha.
 
 
Kehre um Kehre geht es hier bis auf die Passhöhe des Stilfser Jochs (2.757 Meter). Er ist der höchste Pass Italiens und der zweithöchste asphaltierte (nach dem Col de l'Iseran) Pass der Alpen. "Schee isch anderscht" würd der Schwabe sagen. Aber auch wenn die mehr als engen Spitzkehren, die bei Gegenverkehr noch behinderter zu fahren sind, nicht gerade das Paradies für Supersportler darstellen, macht das Stilfser Joch dennoch einen Heidenspaß.

Nach kurzer Fotopause auf der Passhöhe gings dann auch schon weiter. Abwärts Richtung Gaviapass. Die Süd-West-Rampe des Stilfsers also bei Sonnenschein heruntergependelt, stieg schon die Vorfreude auf den Gaviapass, dessen Nordrampe sehr schön zu fahren ist. Mit zunehmender Höhe wird der Asphalt etwas löchriger, aber dennoch gut fahrbar. Mit kaum Verkehr konnten wir unserer Gashand also (soweit einsichtig) freien Lauf lassen, um auf der Passhöhe des Gaviapasses (2.618 Meter) durch meterhohen Schnee zu fahren. Im Jahr zuvor jedoch, war noch wesentlich mehr Schnee vorhanden.

Nichts desto trotz eine geile Auffahrt. Die nicht weniger geile Südseite des Gaviapasses weist an manchen Stellen eine zwischen 1,5 - 3 Meter schmale Fahrbahn auf, was zwischendurch auch mal recht abenteuerlich sein kann. Vor allem, wenn mitten in einer nicht all zu breiten Kehre ein BMW-Fahrer anhält, um uns passieren zu lassen, das Gleichgewicht verliert und mich fast mit in die Fahrbahnmitte reißt. Doch das ging zum Glück nochmal gut aus - für mich :-) (Ihm und seinem Moped ist auch nix passiert, keine Angst.)

Den Gavia hochzu's, fuhr Michi schon auf Reserve, abwärts dann größtenteils nur noch im "Economy"-Gang, um jeden Tropfen zu sparen. Also bevors auf den Tonale Pass ging erst noch kurz Richtung Edolo die erstbeste Tanke genommen und wieder umgedreht.


Der Tonale Pass (1.884 Meter) zieht sich über 40 km bis nach Cles bei geringem Gefälle. Von letztem Jahr hatte ich diesen gar nicht mehr so kurvig in Erinnerung. Nachdem die Passhöhe passiert ist, weiter Richtung Cles, kommt eine ganze Kurvenkombination, die stark an den Mendelpass erinnert. Sau geil. Hier lässt sich das Moped richtig schön durchwedeln und sich von einem Knie aufs andere legen.

Der Mendelpass (1.362 Meter), der zwischen Cles und Bozen liegt, ist da aber nicht weniger schön. Ganz im Gegenteil. Seit ich letztes Jahr zwei mal dort unten war, hat es mir dieser am meisten angetan. Von Kehren über lange Kurven bis hin zu schnellen Kurvenkombinationen bietet der Mendelpass alles, was ein Motorradfahrerherz so begehrt. Erstaunlich wie der Mendelpass uns in seinen Bann riss, trotz 9 Stunden Fahrzeit und reichlich Schmerzen in den Knochen.
Unten angekommen gings dann am Kalterer See vorbei, über Auer, direkt nach Leifers.
Noch schnell das Häuschen bezogen, ein paar Bier besorgt und für Essen gesorgt. So klangen wir den Rest des Tages aus.
 
 
 

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